Abfallwirtschaft in touristischen Gemeinden, Esteros del Iberá

Seit 2014 arbeitet Manos Verdes ebenfalls in der Provinz Corrientes, gelegen in Nordargentinien an der Grenze zu Paraguay, Brasilien und Uruguay. Die Provinz Corrientes hat insgesamt knapp 1 Million Einwohner und generiert täglich bis zu 600 Tonnen Müll, der bis dato zu fast 95% auf Deponien bzw. Müllhalden unter freiem Himmel landet. Die Hauptindustrien in der Provinz sind Forst- und Landwirtschaft sowie der Tourismus. Gestartet wurde die Arbeit von Manos Verdes in 2014 mit einem Pilotprojekt zum Thema Mülltrennung und Recycling in der Gemeinde Colonia Carlos Pellegrini, im Herzen des Ramsar-Feuchtgebiet Ibera, dem heutigen Nationalpark “Esteros del Iberá”.

Die Gemeinde Colonia Carlos Pellegrini hat knapp 1.000 Einwohner und lebt zu 95% von den Einnahmen des Tourismus. Bis zu 30.000 Touristen besuchen die Gemeinde jährlich, um das einzigartige Naturschutzgebiet mit seiner vielfältigen Flora und Fauna zu bestaunen.

Die Aufgabe von Manos Verdes war es im Zeitraum von 3 Jahren eine Bewusstseinsbildende Kampagne für die Bevölkerung zu realisieren und die getrennte Abfallsammlung im gesamten Ort, sowie ein Sortierzentrum für Wertstoffe einzurichten. Dazu wurden seitens Manos Verdes Gelder von der deutschen Botschaft akquiriert, die den Umbau eines ehemaligen Schlachthofs, der nie genutzt wurde, zu einem Sortierzentrum finanzierten. Durch zusätzliche Fördergelder gespendet von der Schweizer Botschaft wurde die ehemalige Müllhalde saniert und kann heute als Garten zum Anbau von Bäumen und Nutzpflanzen genutzt werden.

Der Nationalpark Iberá hat eine Fläche von 1,3 Millionen Hektar. Am 15. April 1983 wurde durch ein provinzielles Gesetz das Naturreservat Iberá gregründet. Das Ziel war die Bewahrung der Biodiversität, die Reduzierung von exotischen Pflanzen und Tieren, sowie die Wiedereingliederung von nativen Arten von Flora und Fauna. In diesem Zusammenhang sollte auch die touristische Entwicklung der Region gefördert werden. 

Heute hat der Nationalpark insgesamt 7 Portale, allesamt Gemeinden, die den nachhaltigen Tourismus fördern. Lokalen Touristenführer bieten Ausflüge und Besuche in die Esteros de Iberá an und vermitteln gleichzeitig dem Besucher einen Einblick in ihre lokale Kultur und ursprüngliche Geschichte.